Die Zielsetzung klären

Ein Szenario

Zusammenfassung

Vertrauen in einen Gruppendialogprozess wird zum Teil dadurch aufgebaut, dass man sich klar ausdrückt und die erklärten Absichten auch umsetzt. Negativ ausgedrückt: Vertrauen wird zerstört, wenn man das eine sagt und das andere tut. Wenn eine sinnvolle Beteiligung das Ziel des Dialogs ist (was im Übrigen generell der Fall sein sollte), sollte dieses Ziel respektiert und von Anfang an klar zum Ausdruck gebracht werden. Um sich über das Ziel im Klaren zu sein, ist es wichtig, in umgekehrter Richtung vom Ende her zu denken.

 

Die Herausforderung

Wie schaffen Sie von Anfang an Klarheit über Inhalt, Zweck und Grenzen des Treffens?

 

Der Kontext

Sie planen eine Besprechung und möchten sich über den Zweck der Besprechung im Klaren sein. Dies schafft Klarheit und damit ein Gefühl der Sicherheit für die Teilnehmenden der Besprechung.

 

Das Problem

Diejenigen, die eine Gruppe als Teil eines Prozesses in einen Dialog einbeziehen wollen, halten dies vielleicht für eine gute Idee, haben aber u.U. nicht ausreichend über eventuelle Auswirkungen auf das gegenseitige Vertrauen nachgedacht. Wenn z.B. Menschen das Gefühl haben, dass sie nur benutzt werden, um eine bereits getroffene Entscheidung zu rechtfertigen, oder dass sie zur Teilnahme aufgefordert werden, damit niemand sagen kann, dass sie nicht beteiligt gewesen seien, kann dies das Vertrauen ernsthaft gefährden. Dies ist ein typisches Beispiel für eine doppeldeutige Botschaft, die zu Spannungen und Konflikten führt. Aber wie lässt sich dies vermeiden?

 

Das Muster

Beginnen Sie vom Ende her.

Was ist der Zweck des Prozesses? Zu welchen Veränderungen soll der Dialog beitragen?

Es ist wichtig, dass Sie sich über das angestrebte Ziel im Klaren sind, bevor Sie beginnen. Denken Sie eher an die Veränderungen, die Sie erreichen wollen, als an konkrete Maßnahmen. Spezifische Maßnahmen können Antworten auf die falschen Fragen sein und sollten nicht im Voraus festgelegt werden.

Auf welche Weise wird ein Gruppendialog zu diesem Prozess beitragen, und wie werden die Ergebnisse des Dialogs direkt zur Verwirklichung des Ziels führen?

Hier muss man sich fragen, ob der Dialog zu dem notwendigen Wandel beitragen kann? Wenn nicht, lassen Sie es bleiben. Wenn er dazu dienen soll, Ideen zu entwickeln, die Zusammenarbeit zu fördern oder gemeinsame Entscheidungen zu treffen, sollte dies von Anfang an klar sein. (Wenn die Absicht lediglich darin besteht, ein angenehmes Gespräch zu führen, damit sich die Menschen kennenlernen, muss das klar sein, und ein Treffen oder ein Dialog sollte nicht als etwas anderes vermarktet werden.)

Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit ein Dialog stattfinden kann?

Was müssen die Teilnehmenden tun, um Teil des Prozesses zu sein? Hier sind einige Beispiele: Diejenigen, die Macht haben, müssen dem beabsichtigten Zweck im Voraus zustimmen. Die Teilnehmer*innen müssen sich sicher fühlen, um frei teilnehmen zu können. Sie müssen sich möglicherweise auf den Prozess einlassen und zustimmen, sich an die Ergebnisse zu halten.

Jetzt können Sie diejenigen einladen, die an dem Dialog teilnehmen sollen, und die Absichten und Ziele des Treffens oder der Treffen klar formulieren.

Die Überlegungen in diesem Szenario beruhen auf der Idee, eine Theorie des Wandels zu formulieren.