Design, um Vertrauen zu schaffen
Zusammenfassung
Bei der Gestaltung eines öffentlichen Dialogs müssen wir sowohl die institutionelle als auch die kollektive Dimension berücksichtigen, wenn der Dialog zu nachhaltigen Ergebnissen führen soll.
Die Herausforderung
Wie gestaltet man einen Dialog, der zu mehr Vertrauen zwischen den verschiedenen Akteuren beiträgt, unabhängig von ihrer Macht und Vorgeschichte?
Das Problem
Ein Dialog kann dazu beitragen, die Beziehungen und das Vertrauen zwischen den Bürgern und den Behörden (oder denjenigen, die in einer bestimmten Situation die Macht haben, und denjenigen, die sie nicht haben) zu verbessern. Dies ist zwar richtig, könnte aber leicht dazu führen, dass der Schwerpunkt auf einseitige Beziehungen zu den Akteuren der Zivilgesellschaft gelegt wird. Die Beziehungen zwischen den Akteuren werden oft als zweitrangig betrachtet. Wenn wir einen kollektiven Ansatz zur Lösung von Problemen anstreben, müssen wir neben der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bürgern auch die Fähigkeit der Bürger zur Zusammenarbeit untereinander berücksichtigen. Bei der Gestaltung eines Prozesses müssen sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Aspekte berücksichtigt werden. Wie kann man einen solchen Prozess gestalten?
Das Muster
Denken Sie in einer 360°-Perspektive. Beziehen Sie sowohl die Behördenstruktur als auch die horizontale Ebene in Ihre Planung ein. Das bedeutet, dass alle betroffenen Akteure in den Prozess einbezogen werden. Berücksichtigen Sie bei der Vorbereitung des Dialogs, wie sowohl die Behörde als auch die Bürger das Problem beschreiben, das angegangen werden muss. Seien Sie offen für die Notwendigkeit eines Dialogs innerhalb der Institution und zwischen den Bürgern. Hören Sie auch 360° zu – dazu gehören Politiker, Beamte, andere öffentliche Einrichtungen, Gesellschaften, Netzwerke und einzelne Bürger. Wie beschreiben diese Personen oder Gruppen das Problem? Mit wem müssen oder wollen sie darüber sprechen? Diese Fragen werden Ihnen helfen, den Dialog sinnvoll zu gestalten. Möglicherweise müssen Gespräche auf horizontaler Ebene geführt werden, bevor alle Akteure zusammenkommen. Es kann notwendig sein, Differenzen zwischen den Akteuren vor oder während eines Prozesses zu klären.
Nehmen wir folgendes Beispiel: Die örtliche Behörde möchte sich mit dem Thema Sicherheit befassen und hat bestimmte Problembereiche und Problemgruppen ermittelt. Ihr Ansatz ist, dass sie einen Dialog mit diesen Gruppen führen muss, um die Probleme zu lösen. Ihr Konzept sieht jedoch eine Phase der Bestandsaufnahme vor, die aus Einzelgesprächen mit allen betroffenen Akteuren besteht. Während dieses Prozesses hören Sie von bestimmten Bürgergruppen, dass sie nicht teilnehmen werden, wenn die extreme Rechte anwesend ist. Andere sagen Ihnen, dass die Behörden und die Polizei das eigentliche Problem sind. Wenn Sie fragen, mit wem sie sprechen sollten, sagen Ihnen die Jugendlichen, dass sie ein Problem damit haben, dass die Polizei gleichzeitig einen repressiven und einen beziehungsorientierten Ansatz zu verfolgen scheint und dass dies das Vertrauen in sie zerstört. Einige Politiker sind der Meinung, dass die von ihnen identifizierten Gruppen davon überzeugt werden müssen, dass sie sich ändern müssen, oder sie ansonsten mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen müssen”. Andere Politiker und Beamte sind mit diesem Ansatz nicht einverstanden. Nachdem Sie all diesen Personen zugehört haben, stellen Sie fest, dass es keine Einigkeit darüber gibt, worin das Problem besteht, dass eine Reihe von Gesprächen und sogar Verhandlungen erforderlich sein könnten, bevor überhaupt ein sinnvoller Dialog möglich ist.
Ihr Mandat muss die Gestaltung des Dialogs auf der Grundlage aller in der Planungsphase gesammelten Meinungen umfassen. Die Form des Dialogs kann nicht nur von einem Teil des Kreises diktiert werden.
In einigen Dialogprozessen war es notwendig, ein Gespräch darüber zu führen, a) ob ein Dialog möglich ist und b) in welcher Form er stattfinden sollte, um die Teilnahme aller zu gewährleisten, die daran beteiligt sein müssen. Dies beinhaltet Gespräche über die “horizontale” und “vertikale” Dimension des Vertrauens.